Intervallfasten Mythen

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Übersicht

Beim Intervallfasten wird für bestimmte Zeit komplett auf Nahrung und kalorienhaltige Getränke verzichtet. Dies hat eine ganze Reihe von Vorteilen für Gesundheit, Fitness und Gewichtsmanagement. Da das Intervallfasten mit der (veralteten) Theorie bricht, der Mensch brauche täglich drei Mahlzeiten und ein grosses Frühstück, ranken sich einige Mythen rund um diese Ernährungsstrategie. Auf die verbreitetsten davon gehen wir im Folgenden wissenschaftlich fundiert ein.

Du wirst hungern

Wenn ich nichts esse, dann hungere ich - das ist ein weitverbreiteter und absolut nachvollziehbarer (Irr-)glaube. Tatsächlich lassen sich auch lange Perioden des Nahrungsverzichts völlig hungerfrei überstehen, sobald sich der Körper erst einmal an das Fasten gewöhnt hat.

Dabei spielen verschiedene Hormone eine wichtige Rolle. Das als „Hungerhormon“ bekannte Ghrelin reguliert den Appetit. Der Körper schüttet Ghrelin aus, wenn er eine Nahrungsaufnahme erwartet - also zu den Zeiten, in denen für gewöhnlich gegessen wird. Nach einigen Tagen des Intervallfastens hat sich der Körper an den neuen Rhythmus gewöhnt und der Hunger reduziert sich stark. Gerade während längerer Fastenperioden sinkt der Ghrelinspiegel so weit, bis kaum noch Hunger verspürt wird. Übrigens: bei fettreicher Kost (z. B. der ketogenen Ernährung) wird weniger Ghrelin ausgeschüttet.

Du nimmst auf jeden Fall ab

Intervallfasten führt dazu, dass der Körper seine Fettreserven verbrennt, um an Energie zu gelangen, schliesslich bekommt er davon über die Nahrung zu wenig. Dieser grundsätzliche Aspekt des Intervallfastens führt dazu, dass viel Gewicht verloren werden kann. Dazu gehört aber mehr, als “nur” zu fasten. Auch hier spielt die richtige Ernährung eine Rolle: wer sich innerhalb der Essenszeitfenster nur von kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Pasta oder Brot ernährt, wird nicht viel abnehmen.

Frau mit zu großer Hose zeigt Intervallfasten Mythen zum Abnehmen auf

Um mit Intervallfasten Gewicht zu verlieren, sollte gesund und möglichst kohlenhydratarm gegessen werden. Dann kann der Körper dazu übergehen, Fett als alternative Energiequelle zu nutzen. Mehr zur richtigen Ernährung beim Intervallfasten findest du hier.

Fasten verlangsamt den Stoffwechsel

Intervallfasten bedeutet nicht automatisch, dass auch Kalorien reduziert werden - diese werden einzig innerhalb bestimmter Zeitfenster aufgenommen. Deshalb sinkt der Grundumsatz des Körpers nicht. Der Mythos, Fasten verlangsame den Stoffwechsel, trifft also nicht zu.

Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit

“Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages!” - diesen Satz hat wohl jeder von uns bereits gehört. Er ist jedoch schlichtweg falsch. Die Hauptmahlzeit lässt sich beliebig timen, je nach persönlicher Vorliebe. Für den Körper spielt es keine Rolle, wann er seine Nährstoffe bekommt, Hauptsache er erhält sie.

Durch Fasten verliert man Muskelmasse

Intervallfasten führt eindeutig nicht zum Verlust von Muskelmasse. Im Gegenteil wird durch Intervallfasten die Muskelmasse beibehalten, denn während des Fastens steigt der Spiegel des Wachstumshormons HGH stark an. Dieser Botenstoff schützt die Muskelmasse vor dem Abbau. Ausserdem ist Intervallfasten genau dann besonders hilfreich, wenn man abnehmen und gleichzeitig Muskelmasse aufbauen möchte. In einer Vergleichsstudie verloren Probanden, die sich mit Hilfe des Intervallfastens ernährt haben, 16,8 % Fett, während die Studienteilnehmer, die sich normal ernährt haben, nur 2,4 % Fett verloren haben. Das Wachstum der Muskelmasse war bei beiden Gruppen gleich.

Sportliche Leistung ist beeinträchtigt

Auch diesen Mythos bestätigt der heutige Forschungsstand nicht. Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Effekt von Intervallfasten auf die sportliche Leistung im Allgemeinen eher gering ausfällt. Natürlich muss immer darauf geachtet werden, dass der Körper genügend Nährstoffe bekommt, um sportlich etwas leisten zu können. Dies beeinträchtigt das Fasten nicht grundsätzlich. Tatsächlich erhöht das Fasten die Ausschüttung des Wachstumshormons HGH, welches dazu beiträgt, die fettfreie Masse im Körper zu erhöhen - ein positiver Effekt.

Intervallfasten Mythen: Frau prüft ihre sportliche Leistung beim Fasten mit Blick auf die Smartwatch

Intervallfasten ist unnatürlich und deshalb ungesund

Das Konzept von drei Mahlzeiten am Tag hat sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt und durchgesetzt. Zuvor war es den meisten Menschen gar nicht möglich, mehrmals täglich zu essen. Die Nahrung musste erst erjagt oder gesammelt werden - in der Zwischenzeit wurde also nichts Anderes getan, als zu fasten. Trotzdem waren Körper und Geist zu jeder Zeit funktionsfähig und konnten Höchstleistungen erbringen. Der menschliche Körper verkraftet evolutionsbedingt auch Fastenperioden von mehreren Tagen, indem er Energie aus körpereigenen Reserven nutzt. Intervallfasten fusst auf natürlichen Körperprozessen und ist für einen gesunden Menschen absolut unbedenklich.

Man braucht Kohlenhydrate zum Überleben

Unser Gehirn wird hauptsächlich durch Energie aus Kohlenhydraten versorgt, diese gehören als Makronährstoff zu den wichtigsten Energielieferanten. Auch für die Leistungsfähigkeit des Muskels spielen sie eine zentrale Rolle.

Unser Körper ist jedoch lediglich daran gewöhnt, seine Energie aus diesem Nährstoff zu ziehen - das heisst noch lange nicht, dass er sie braucht. Er besitzt zwei Systeme, die eine ausreichende Versorgung durch Blutzucker sicherstellen:

In unserem Körper befinden sich zu jeder Zeit reichlich gespeicherte Kohlenhydrate - das Glykogen. Dieses kann angezapft werden, wenn Glukose benötigt wird. Dieser Vorgang wird Glykogenolyse genannt. Sind die Glykogenspeicher nahezu leer, setzt die Glukoneogenese ein. So haben auch Sportler stets genug Zucker in ihrem Kreislauf.

Der Körper kann Glukose, die Körperform des Zuckers, aus anderen Stoffen wie Fett und Laktat selbst herstellen, wenn er sie benötigt.

Ausserdem greift der Körper auf alternative Brennstoffe, die Ketonkörper, zurück um u. a. das Gehirn mit Energie zu versorgen.

Du kannst so viel essen, wie du willst

Grundsätzlich ist es jedem selbst überlassen, wie er sich beim Intervallfasten ernährt. Viele verfolgen jedoch ein bestimmtes Ziel - beispielsweise abzunehmen. Wer dann grosse Portionen kohlenhydratreicher Kost zu sich nimmt, verhält sich kontraproduktiv und wird seine Zielsetzungen vermutlich verfehlen. Der Körper bekommt so viel mehr Nährstoffe als er braucht und speichert sie im Körperfett.

Quellen

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