Kaffee beim Intervallfasten

Übersicht
Intervallfasten bedeutet, in festgelegten Abständen komplett auf Nahrung und kalorienhaltige Getränke zu verzichten. Der Verzicht auf jede Kalorie ist deshalb so wichtig, weil jegliche Kalorienzufuhr im Zuge ihrer Verarbeitung gewisse Reaktionen im Körper auslöst. Diese “brechen das Fasten” - ein Ausdruck, den jeder kennt, der sich mit (Intervall-)fasten beschäftigt.
Für viele von uns ist Kaffee, ob als Ritual oder aufgrund seiner Wirkung, eines der wichtigsten Getränke des Tages. Ist Kaffee auch mit dem Fasten vereinbar? Oder setzt er den Stoffwechsel so in Gang, dass das Fasten gebrochen wird?
Was ist überhaupt mit “Fasten brechen” gemeint?
Kaffee und seine Stoffwechselauswirkung
Eine normale schwarze Tasse Kaffee (150 ml) enthält rund 3 Kalorien sowie Spuren von Protein (0,2 g) und Kohlenhydraten (0,5 g). Diese sehr geringe Menge reicht bei den meisten gesunden Menschen nicht, um das Fasten brechende Körperreaktionen auszulösen. Es ist also unbedenklich, einige (1 - 2) Tassen schwarzen (!) Kaffee beim Intervallfasten zu sich zu nehmen.
Fügt man dem Kaffee Zucker oder Milch hinzu oder trinkt Bulletproof Coffee, ändert sich die Situation natürlich. Diese Zusätze können dafür sorgen, dass der Stoffwechsel angetrieben und die Ausschüttung von Insulin gegebenenfalls verstärkt wird. Wird Insulin ausgeschüttet, kann keine nennenswerte Fettverbrennung mehr stattfinden und das Fasten an sich wird ebenfalls unterbrochen.
Hält man sich daran, nur wenig Kaffee ohne Milch, Zucker oder andere Zusätze zu trinken, kann dessen Konsum sogar handfeste Vorteile mit sich bringen.
Verringerung von Entzündungswerten
So liegt eine zentrale gesundheitliche Auswirkung des Intervallfastens darin, dass es Entzündungswerte im Körper verringert - das Gleiche gilt für Kaffee! Ein wenig Kaffee beim Intervallfasten kann diesen positiven Effekt durchaus verstärken.
Positive Wirkung auf Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen
Auch das Risiko für Diabetes Typ II und dessen Krankheitsverlauf werden durch das Intervallfasten gemildert. Der Körper reagiert wieder empfindlicher auf das Hormon Insulin, welches bei Diabetes Typ II nicht mehr richtig genutzt werden kann. Zusätzlich verringert Intervallfasten das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen merklich. Auch diese beiden Auswirkungen hat das Intervallfasten mit dem Kaffee gemeinsam - Studien zufolge können bis zu 4 Tassen Kaffee am Tag das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen um 19 % reduzieren.
Fettverbrennung
Koffein stimuliert die Lipolyse - es sorgt also für eine bessere und schnellere Aufspaltung von Fetten zur Energiegewinnung. Für viele Intervallfastende ist das Abnehmen ein besonders wichtiges Ziel, weshalb auch diese Eigenschaft von Koffein das Intervallfasten positiv ergänzt. Auch die Produktion von Ketonkörpern, wichtige Bestandteile des Fettstoffwechsels, wird durch Koffein angeregt.
Effekte auf das Gehirn
Einer der Hauptgründe für die hohe Popularität des Intervallfastens liegt in seinem Potenzial, die Gesundheit des Gehirns zu fördern und sich vor altersbedingten neurologischen Erkrankungen zu schützen. Ähnliche Effekte gelten auch für den Verzehr von Kaffee beim Intervallfasten. Wie beim Intervallfasten ist der regelmäßige Kaffeekonsum mit einem verringerten Risiko für den Abbau der Gehirnleistung sowie Alzheimer- und Parkinson-Erkrankungen verbunden. Das hängt damit zusammen, dass sowohl Fasten als auch Koffein die Autophagie fördern und zur Produktion von Ketonkörpern beitragen.
Fazit
Es lässt sich also feststellen, dass Koffein viele positive Effekte mit dem Intervallfasten teilt und sich in geringen Mengen nicht negativ auf den Fastenzustand auswirkt. Es ist damit nicht nur unschädlich, sondern unter Umständen sogar empfehlenswert, 1 - 2 Tassen koffeinhaltigen Kaffee am Tag zu sich zu nehmen. Dies beeinflusst das Abnehmen, die Hirnleistung und das Risiko für Erkrankungen zusätzlich positiv. Dabei ist aber zwingend darauf zu achten, nur wenig Kaffee und diesen schwarz zu trinken. Ansonsten würde das Fasten gebrochen und die positiven Effekte des Koffeins nicht mehr wirken.