Ernährungsformen
Übersicht
Ernährungsformen einfach erklärt
Der Begriff Ernährungsformen umfasst verschiedenste Ernährungskonzepte. Diese geben Auskunft darüber, welche Lebensmittel unsere Nahrungsaufnahme charakterisieren. Eine Ernährungsform bestimmt somit, wie viel wir von welchen Nahrungsmitteln zu uns nehmen und wann wir essen. Ernährungsformen können gesundheitlich, ethisch oder religiös begründet sein. Häufig sind sie auch auf bestimmte Lebensstile zugeschnitten, beispielsweise auf einen bestimmten Sport.
Welche Ernährungsformen gibt es?
Es gibt eine Vielzahl an Ernährungsformen und Diäten, die den Gebrauch bestimmter Lebensmittel bevorzugen oder einschränken. Die fünf wichtigsten haben wir im Folgenden aufgelistet:
High Carb Low Fat (HCLF)
Eine High-Carb-Low-Fat-Ernährung bezieht den Grossteil der täglichen Kalorien aus Kohlenhydraten, dagegen werden nur wenig Fette konsumiert. Grundsätzlich besteht die HCLF-Ernährung anteilig aus rund 60 % Kohlenhydraten, 20 % Eiweissen und nur 20 % Fetten. Dabei variiert der Proteingehalt je nach Körpergewicht. Der hohe Kohlenhydratanteil versorgt den Körper mit ausreichend direkter Energie und Energiereserven für sportliche Aktivität.
Low Carb
Anhänger der Low-Carb-Ernährung ernähren sich hauptsächlich durch Fette und nehmen nur geringe Mengen Kohlenhydrate zu sich. Die typische Low-Carb-Ernährung beinhaltet mindestens 50 % Fett, ungefähr 35 % Proteine und nur rund 15 % Kohlenhydrate. Die geringe Aufnahme von Kohlenhydraten regt den Körper an, Energie aus Fettreserven zu verbrennen, die andernfalls aus Kohlenhydratspeichern bezogen würde. Da die Kohlenhydratspeicher während einer Low-Carb-Ernährung nicht ausreichend gefüllt sind, gewinnt der Körper seine Energie aus der Verbrennung von Fetten.
Die ketogene Ernährung
Die ketogene Ernährung (auch: Keto) kommt fast ohne Kohlenhydrate aus, weist aber einen hohen Fettanteil von 75 – 90 % auf. Dieser hohe Fettanteil reguliert den Stoffwechsel im Körper neu und stellt ihn auf die Verbrennung von Körperfett zur Energieversorgung ein. So passt sich der Körper an den Verzicht auf Kohlenhydrate an und versorgt die Zellen nach und nach nicht mehr mit Energie aus konsumierten Kohlenhydraten, sondern vermehrt mit Energie aus Fettreserven. Dieser Zustand der Energieversorgung durch Fette wird auch Ketose genannt.
Intervallfasten
Fasten bedeutet den Verzicht auf Nahrung über einen bestimmten Zeitraum, ob ganze Tage oder nur einige Stunden. Beim Intervallfasten sind diese Zeiträume vorgegeben: Es wird eine bestimmte Anzahl Stunden oder Tage gefastet und Nahrung ausschliesslich in dafür vorgesehenen Zeitfenstern aufgenommen. Dabei gibt es verschiedene Fastenzeiträume, sogenannte Fastenratios, in welche die täglichen Fasten- und die Nahrungsaufnahmezeiten eingeteilt werden. Genau genommen bildet das Fasten keine Ernährungsform, sondern eine Ernährungsstrategie. Häufig wird sie mit Ernährungsformen wie einer ketogenen Ernährung oder Low Carb verbunden.
Paleo
Paleo (auch Paläo) ist abgeleitet von dem Wort paläolithisch, was so viel wie “die Altsteinzeit betreffend” bedeutet. Die Paläo-Ernährung basiert auf den Nahrungsmitteln der Steinzeit und beinhaltet ausschliesslich unverarbeitete Lebensmittel wie Fleisch, Gemüse, Eier und Fisch. Lebensmittel wie Getreide- und Milchprodukte hingegen sind aufgrund ihres hohen Verarbeitungsgrades von der Paläo-Ernährung ausgeschlossen. Studien schreiben Paläo positive gesundheitliche Effekte zu, beispielsweise einen verringerten Körperfettanteil und eine erhöhte Herz-Kreislauf-Fitness.
Ernährungsform oder Diät
Ernährungsformen werden oft mit Diäten gleichgesetzt. Es gibt jedoch einen klaren Unterschied zwischen Ernährungsform und Diät: Diäten beinhalten stets eine reduzierte Kalorienaufnahme, um Fettreserven im Körper anzugreifen, aus diesen Fettreserven Energie zu ziehen und so Körpergewicht zu verlieren. Ernährungsformen hingegen sind Anpassungen in der Ernährung, die nicht zwingend mit einer Kalorienreduktion oder Gewichtsabnahme zu tun haben.
Quellen