Ketonkörper erklärt
Übersicht
Die ketogene Ernährung verzichtet fast ganz auf Kohlenhydrate, damit der Körper dazu übergeht, Körperfett zur Energiegewinnung zu nutzen. Werden über mehrere Tage keine Kohlenhydrate gegessen, sind die Glukosespeicher des Körpers leer. Um seine Organe mit Energie zu versorgen, schaltet der Körper auf die Nutzung körpereigener Reserven um und gewinnt Energie von nun an hauptsächlich aus Körperfett. Dieser Zustand heißt auch Ketose. Bei der Verbrennung von Fetten produziert der Körper Ketonkörper. Diese dienen ihm als weitere alternative Energiequelle, wenn wegen einer nur geringen Aufnahme von Kohlenhydraten wenig Glukose zur Verfügung steht. Dies ist bei der ketogenen Ernährung der Fall.
Es gibt drei Ketonkörper:
Energiebezug aus Fetten
Bei einem hohen Blutzuckerspiegel speichert der Körper überschüssige aufgenommene Nährstoffe aus Kohlenhydraten unter anderem in Form von Körperfett. Die ketogene Ernährung enthält kaum Kohlenhydrate, daher sinkt der Blutzuckerspiegel und bleibt niedrig. Nun beginnt der Körper, gespeicherte Glukose und zusätzlich Körperfett zur Energiegewinnung zu nutzen. Glukose speichert der Körper jedoch nur in begrenzten Mengen und die Speicher müssen ständig durch kohlenhydrathaltige Nahrung aufgefüllt werden. Sobald diese Speicher aufgebraucht sind, muss der Körper Energie aus anderen Nährstoffen gewinnen: Fettsäuren und Körperfett. Die meisten Zellen im Körper können die Fettsäuren verwerten, die beim Abbau von Fett entstehen.
Funktion der Ketonkörper
Bei der Nutzung von Fett als Energielieferant beginnt der Körper, die Ketonkörper Acetoacetat und Beta-Hydroxybutyrat zu produzieren und gibt diese in den Blutkreislauf, um das Gehirn mit Energie zu versorgen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Muskeln und andere Organe bereits hauptsächlich auf Energie aus Fettsäuren umgestellt. Die Glukose spart der Körper für das Gehirn, da dieses keine Energie aus Fettsäuren gewinnen kann. Nach etwa 4 Tagen ohne Kohlenhydrate sind jedoch alle Glukosespeicher leer und auch das Gehirn wechselt den Treibstoff. Es bezieht seine Energie fortan aus Ketonkörpern.
Die Wirkung der Ketonkörper
Wie gesehen, dienen Ketonkörper dazu, den Körper auch in Abwesenheit von Glukose mit ausreichend Energie zu versorgen. Dies ist beispielsweise auch beim Fasten der Fall und Ketonkörper werden ausgeschüttet. Zusätzlich besitzen diese Moleküle eine Reihe von gesundheitsfördernden Wirkungen:
Zellen, die Ketonkörper als Energie verwenden, bilden mehr neue Mitochondrien - ein wichtiges Element der Zellgesundheit.
Ketonkörper helfen dabei, die Funktion alternder Nervenzellen zu erhalten und unterstützen die Regeneration eines beschädigten und gestörten Nervensystems.
Die Verbrennung von Ketonen reduziert die Anzahl der produzierten freien Radikale. Dies hilft, den Körper vor den Schäden und Krankheiten zu schützen, die durch freie Radikale entstehen.
Ketone wirken muskelerhaltend. Dies ist gerade im Alter wichtig, da mit fortschreitendem Alter auch zunehmend Muskelmasse abgebaut wird.
Keto führt zu einer signifikanten Abnahme von Epilepsie- und Krampfanfällen. Dieser Effekt ist vor allem bei Kindern stark ausgeprägt.
Die 3 Ketonkörper
Die drei Ketonkörper Acetoacetat, Beta-Hydroxybutyrat und Aceton unterscheiden sich nur minimal in ihrer Funktionsweise. Organe wandeln sie in Energie um. Gehirn und Leber verfügen beispielsweise über die Fähigkeit, Ketonkörper in Acetyl-CoA umzubilden, die Vorstufe der Energie (ATP) aus Kohlenhydraten und Fetten. Daher kann das Gehirn Ketonkörper nach ihrer Umwandlung ähnlich wie Glukose nutzen.
