Autophagie

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Recycelt wird seit Jahrtausenden – sogar unser Körper besitzt die Fähigkeit, alte Bestandteile zu zerlegen, um aus ihnen Energie für Neues zu gewinnen. Damit verfügen wir über einen Mechanismus, der sich Autophagie nennt. Die Autophagie trägt entscheidend zur Gesundheit unserer Zellen bei, zum Beispiel sorgt sie bei einem Nahrungsmangel durch Fasten für einen ausgeglichenen Energiehaushalt.

Was ist Autophagie?

Autophagie ist ein griechischer Begriff und bedeutet so viel wie “sich selbst verzehrend”. Autophagie im menschlichen Körper heisst der Prozess, bei dem “alte” Zellbestandteile durch andere Zellen abgebaut, also verzehrt, und recycelt werden. Besonders wichtig ist dieser Vorgang bei fehlgebildeten Stoffen, zum Beispiel Proteinen oder Zellorganellen. Die Autophagie vernichtet diese Anomalien und gewinnt aus ihnen sogar Energie. Störungen der Autophagie können deshalb schwerwiegende Folgen haben, etwa die Bildung von Tumoren. Fehlbildungen und Krankheiten können ohne die körpereigenen Zellreparaturen ungehindert entstehen und wachsen. Umgekehrt beugt eine funktionierende Autophagie Krankheiten vor. Der programmierte Zelltod und das anschließende Recycling können sowohl gezielt als auch zufällig vonstattengehen. Nach welchen Kriterien die gezielte Autophagie vorgeht, ist noch nicht vollständig erforscht.

Autophagie und Fasten

Autophagie findet zwar permanent statt, das Fasten verstärkt sie jedoch deutlich. Ohne Nahrungsaufnahme beginnt unser Körper, seine eigenen Reserven anzuzapfen, um ausreichend Energie für seinen Grundumsatz und alle Aktivitäten bereitzustellen. Dazu zählt nicht nur das Leeren von Nährstoffspeichern, sondern auch das gezielte Recycling von alten und beschädigten Zellen – eben die Autophagie.

Wie viele Stunden genau zu fasten ist, bis die Autophagie durch den “Nährstoffmangel” richtig in Gang kommt, ist bisher nicht abschließend erforscht. Wissenschaftler gehen jedoch davon aus, dass mindestens 24 Stunden gefastet werden muss - für größere Effekte sogar zwischen 48 und 72 Stunden. Autophagie und Fasten gehören also zusammen, jedoch lassen sich diese Effekte verstärkt erst nach circa 24 Stunden messen.

Das Einsetzen der Autophagie nach mindestens 24 Stunden

Autophagie und Trockenfasten

Das sogenannte Trockenfasten ist eine extremere Version des Fastens, bei dem nicht nur auf Nahrung, sondern auch völlig auf die Zufuhr von Flüssigkeit verzichtet wird. Man unterscheidet zwischen “softem” Trockenfasten, bei dem der Kontakt von Wasser mit der Haut erlaubt ist, und dem “hard” Trockenfasten, bei dem kein Kontakt mit Wasser erlaubt ist, also kein Duschen, kein Händewaschen.

Beim Trockenfasten wird der Körper dazu gezwungen, Wasser aus seinen Zellen zu gewinnen - vor allem durch die Fettverbrennung, denn diese erzeugt als Nebenprodukt Wasser. Auch die Autophagie wird beschleunigt - in Abwesenheit von Flüssigkeit greift unser Körper noch mehr zu diesem Recycling-Tool, um an Nährstoffe und Flüssigkeit zu kommen.

Autophagie setzt beim Trockenfasten ein, um selbst Wasser zu produzieren

Autophagie für die Gesundheit

Die gesundheitlichen Effekte der Autophagie sind vielfältig. Am häufigsten wird dieser Mechanismus mit Anti-Aging in Verbindung gebracht: Das “Fressen” alter Zellen und ihr Ersetzen durch neue, junge Zellen kann Alterungsprozessen entgegenwirken und trägt maßgeblich zur Zellgesundheit bei. Diese beugt dem Altern wirksam vor.

Auf der Zellebene sorgt die Autophagie nicht nur, wie oben beschrieben, für das Recycling von Zellbestandteilen und Nährstoffen, sondern auch für die Beseitigung von toxischen Stoffen, die für neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson und Alzheimer verantwortlich sind. Dies bedeutet nicht automatisch, dass Autophagie diese Krankheiten heilen kann, aber sie hilft, das Risiko zu reduzieren.

Auch die Krebsforschung beschäftigt sich mit der Autophagie, da alle Tumore letztendlich aus defekten Zellen hervorgehen. Es gibt aktuell noch keine Nachweise dafür, dass die Autophagie gezielt gegen Krebszellen vorgehen und diese unschädlich machen kann.

Wie kann ich die Autophagie beschleunigen?

Die Ernährung bildet ein wichtiges Element zur Steuerung der Autophagie. Fasten ist der effektivste Weg, sie zu beschleunigen. Dabei gilt: je länger man fastet, desto größer sind die Wirkungen. Diese sind bei mehrtägigem Fasten am stärksten, können aber schon durch einfaches Intervallfasten auftreten.

Auch die ketogene Ernährung begünstigt die Autophagie: Hierbei werden sehr wenig Kohlenhydrate, dafür aber viel Fett gegessen. Durch diese Umstellung ändert der Körper seinen Stoffwechsel, ähnlich wie beim Fasten muss er sich bei Keto aus seinen eigenen Energiespeichern bedienen, um an Energie zu gelangen. Auch finden ähnliche Veränderungen im Hormonhaushalt statt wie beim Fasten, was die Autophagie beschleunigt.

Autophagie durch ketogene Ernährung (Keto)

Des Weiteren beschleunigt Sport die Autophagie in Organen, die am Stoffwechsel beteiligt sind. Das umfasst Muskeln, Fettgewebe, Leber und Bauchspeicheldrüse.

Quellen

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