Sind Kalorien beim Intervallfasten egal?
Übersicht
Beim Intervallfasten verzichtet man über festgelegte Zeiträume (Intervalle) ganz auf Nahrung und kalorienhaltige Getränke. So bringt man den Körper dazu, Energie aus körpereigenen Speichern wie dem Körperfett zu beziehen. Da Intervallfasten meist im Zusammenhang mit Gewichtsverlust durch das Fasten behandelt wird, ist die Frage berechtigt, ob dabei überhaupt die Menge an Kalorien zu beachten ist.
Insulin
Um diese Frage beantworten zu können, gilt es das Hormon Insulin und seine Rolle beim Intervallfasten zu berücksichtigen. Insulin regelt den Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit. Um von den positiven Effekten des Intervallfastens zu profitieren, muss der Insulinspiegel so niedrig wie möglich sein. Nur so können fettverbrennende Hormone und andere Mechanismen die Fettverbrennung ankurbeln.
Allgemein erhöht sich der Insulinspiegel nach einer kalorienreichen Mahlzeit besonders stark, schliesslich enthält diese meist auch mehr Kohlenhydrate als ein kalorienarmes Essen. Gerichte mit vielen Kalorien lassen das Hormon daher oft sehr schnell ansteigen und unterbrechen damit auch die Wirkungen des Intervallfastens abrupt. Aus diesem Grund sollten Mahlzeiten eher klein ausfallen und den Insulinspiegel nicht allzu sehr erhöhen.
Das Fastenbrechen
Dementsprechend ist es wichtig, dass vor allem das Fastenbrechen mit einer kohlenhydrat- und kalorienarmen Mahlzeit begonnen wird. Hierzu eignet sich vor allem Gemüse. Häufig besteht es aus komplexen Kohlenhydraten; der Körper braucht länger, um diese aufzuspalten und in Energie umzuwandeln. Fastenbrechen mit Gemüse erhöht den Insulinspiegel zudem nur sehr langsam, da der glykämische Index dieser Lebensmittel besonders niedrig ist. Hier haben wir alle Informationen zum richtigen Fastenbrechen zusammengestellt.
Also nicht essen, was ich möchte?
Grundsätzlich kann innerhalb der Essensintervalle gegessen werden, was man möchte. Wird darauf geachtet, das Fastenbrechen nicht mit reichhaltigen Lebensmitteln zu beginnen, bereitet dies den Körper auf folgende fett- und proteinreiche Mahlzeiten vor. Trotz der freien Ernährungswahl beim Intervallfasten sollte immer auch darauf geachtet werden, den täglichen Nährstoffbedarf zu decken. Dies erleichtert dem Körper das Fasten. Wird in den Essensphasen wahllos “in sich hineingestopft” - ohne auf die jeweiligen Nährwerte und Kalorien zu achten - kann ein darauffolgendes Fastenintervall “schwieriger” werden, weil man mehr Hunger als üblich verspürt. Kohlenhydratreiche Ernährung und auch eine hohe Kalorienanzahl erhöhen den Insulinspiegel während der Essensintervalle. Dies sorgt auch für einen erhöhten Bedarf an neuem Zucker im Blut – verbunden mit einem Hungergefühl.
Wer Hunger hat, übersteht die Fastenintervalle schlechter als jemand, der durch eine gezielte Ernährung und die damit einhergehende Ausschüttung der Fastenhormone im Gleichgewicht ist. Grundsätzlich schränken beim Intervallfasten vor allem Hormone wie das Wachstumshormon HGH und andere fettverbrennende Hormone den Hunger ein. Wird jedoch zu viel Insulin ausgeschüttet, wird die Produktion dieser Hormone gestoppt und das Fasten fällt zunehmend schwerer. Daher sollte trotz der freien Essensauswahl beim Intervallfasten darauf geachtet werden, wie viel von welchem Lebensmittel zu welchem Zeitpunkt gegessen wird.
