[Artikel & Video] Intervallfasten und Keto: eine ur-coole Kombi - Teil 1 von 5
Übersicht
Intervallfasten und Keto zählen zu den populärsten Trenddiäten: Nicht nur bei Promis, Influencern oder Bodybuildern, sondern auch im Alltag vieler Menschen erfreuen sich diese Ernährungsformen großer Beliebtheit, wenn es darum geht, körperlich und geistig wieder in Form zu kommen oder zu bleiben. Doch was ist so speziell an diesen aktuellen Diättrends und was macht sie so beliebt?
Zunächst: Sie mögen aktuell sehr „in“ sein, neu sind sie dagegen nicht wirklich – eher sogar uralt – aber daher auch bewährt. Aber der Reihe nach: Seit es Menschen auf der Erde gibt, und das sind immerhin gut zwei Millionen Jahre, praktizierten sie Intervallfasten und eine ketogene Ernährung! Denn im Gegensatz zu heute war es in all den Jahrhunderttausenden völlig normal, dass es mal mehrere Tage oder auch länger nichts oder nicht genug zu essen gab. Zugleich musste man aber körperlich und geistig fit sein, um Nahrung zu finden oder ein Beutetier zu erlegen – oder um selbst nicht zur Beute zu werden.
Das gelang unseren Vorfahren nur, weil ihr Körper bei Nahrungsmangel und/oder körperlicher Anstrengung einen speziellen Stoffwechselweg einschalten konnte: den Hunger- bzw. Fastenstoffwechsel – und der hat auch mit Ketonen zu tun. Denn wovon lebt der Körper in Zeiten des Nahrungsmangels? Richtig, von seinen Reserven. Also vor allem von Fett und ein wenig Eiweiß.
Auch in Zeiten ausreichender Nahrungszufuhr lebte er oft überwiegend von Fett und Eiweiß: Denn wenn alles gut lief und unsere Vorfahren ein Beutetier erlegt hatten, pickten sie nicht (nur) die mageren Fleischstücke (Eiweiß) heraus, sondern machten sich mit Vorliebe auch über das Fett und das fettreiche Hirn und Knochenmark her. Kohlenhydrate gab es je nach Jahreszeit und Region nicht immer oder nur in geringer Menge, beispielsweise in Form von Früchten und Honig, Kräutern oder Beeren. Bei einer solchen Ernährung – viel Fett, ausreichend Eiweiß und eher wenige Kohlenhydrate – ist man leicht in Ketose, denn das ist im Prinzip eine ketogene Ernährung (Freese 2018).
Schon hier sieht man, dass phasenweises Fasten – also Intervallfasten – und Phasen ketogener Ernährung viel miteinander zu tun haben und in der Menschheitsgeschichte oft vorkamen. Wirklich neu an den beiden „modernen“ Ernährungskonzepten ist, dass wir heute die Wahl haben: Wir können uns freiwillig fürs Intervallfasten und/oder eine ketogene Ernährung entscheiden. Und das hat Vorteile!
„Moderner“ Lebensstil macht unflexibel und krank
In den letzten 50 Jahren haben wir unseren Lebensstil in Rekordzeit verändert – leider nicht immer zum Positiven!
Wir essen zu oft (eigentlich ständig), zu viel (für die wenige Bewegung, die wir unserem Körper gönnen) und das Falsche (z. B. viele hoch verarbeitete Kohlenhydrate und Fette in Kombination – sprich Billigpizza, Schokobagels und dergleichen) und spülen das Ganze womöglich noch mit süßen Getränken runter (hat es in der Evolution NIE gegeben).
So wurden viele zum Dauer-Zuckerverbrenner und zu Zucker-Junkies, die keine drei Stunden „ohne“ auskommen. Denn ihre Fettverbrennung ist aufgrund der hohen Kohlenhydratmengen praktisch rund um die Uhr lahmgelegt, die verspeisten Fette landen auf den Hüften und im Bauch anstatt in den Kraftwerken der Zellen zur Energiegewinnung genutzt zu werden.
Diese Menschen sind metabolisch inflexibel, ihr Stoffwechsel kann nicht mehr mit Leichtigkeit (!) von Zucker- auf Fettverbrennung umschalten. Und das trägt dazu bei, dass sie krank werden: ihr Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall und sogar Altersdemenzen steigt!
