CLA

Linolsäure ist die verbreiteste Omega-6-Fettsäure. Pflanzliche Öle enthalten viel davon, und sie kommt auch in einigen anderen Lebensmitteln vor. CLA ist eine bestimmte Art der Linolsäure, genauer ein Transfett, wovon es 28 verschiedene Formen gibt. Zwei dieser Ausprägungen werden aufgrund ihrer vermeintlichen Eigenschaften als Nahrungsergänzungsmittel genutzt: das T-10 CLA und das T-11 CLA. Beiden Formen haben unterschiedliche Charakteristika und werden, abhängig vom Produkt, getrennt oder gemeinsam verarbeitet. T-10 CLA sorgt dafür, dass die Neubildung von Körperfett verlangsamt wird: es bremst einen Faktor im Körper, der für die Bildung von Triglyceriden innerhalb der Fettzellen verantwortlich ist. T-11 CLA hingegen aktiviert einen Rezeptor, der die Fettverbrennung in der Leber stark beschleunigt. So sorgen CLA-Fettsäuren nicht nur für weniger Neubildung von Körperfett, sondern auch für eine schnellere Verbrennung des schon bestehenden Fetts - in der Theorie. Ob mehr CLA, beispielsweise durch Nahrungsergänzungsmittel, den Effekt auch erhöht, ist ein anderes Thema.

CLA gehört im Kontext der Gewichtsabnahme zu den am meisten untersuchten Nahrungsergänzungsmitteln. Trotz seiner vielversprechenden Wirkungen konnten Studien nur einen sehr moderaten Einfluss auf das Abnehmen messen. Dieser kommt zum Tragen, wenn das Supplement sowohl T-10 als auch T-11 enthält. In den meisten Fällen ist diese Wirkung jedoch so gering, dass er nicht als (statistisch) relevant bezeichnet werden kann. Die Abnahme von 1,13 kg über einen Zeitraum von vier Wochen zählt zu den höchsten gemessenen Gewichtsverlusten. Andere Studien wiederum konnten keine Gewichtsreduktion nachweisen, manche stellten sogar eine Zunahme fest. Darüber hinaus wirkt CLA nicht ergogen auf sportliche Leistung.

CLA kann wegen der für den Körper ungesunden Transfettsäuren einige negative Auswirkungen auf die Gesundheit mit sich bringen. So führt CLA zur Verfettung der Leber. Dies hat vor allem im fortgeschrittenen Stadium ernsthafte Folgen, die mit den unangenehmen Symptomen einer Lebererkrankung einhergehen. Des Weiteren wirkt CLA negativ auf die Insulinresistenz. Eine Resistenz des Körpers gegenüber diesem Hormon gilt als Vorstufe zum Diabetes Typ II. Auch kann die Einnahme von CLA höhere Entzündungswerte hervorrufen. Das liegt daran, dass durch eine hohe Aufnahme von CLA das Gleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6 durcheinander geraten kann. Zusätzlich besitzen einige Menschen eine Intoleranz gegenüber den CLA-Fettsäuren. Auswirkungen sind Magenbeschwerden, Verstopfung oder Durchfall.

CLA wird in Dosen zwischen 3 und 6 Gramm täglich verwendet. Dosierungen von bis zu 6 Gramm pro Tag gelten als bedenkenlos.

CLA kommt in Rindfleisch und Milchprodukten vor. Sein Gehalt ist besonders hoch, wenn die Tiere Gras gefressen haben. Die Gesamtmenge an CLA in diesen Lebensmitteln hängt somit stark davon ab, was die Tiere essen. Beispielsweise ist der CLA-Gehalt von Produkten aus Kuhmilch oder Rindfleisch von Kühen, die mit Gras gefüttert werden, um 300 – 500 % höher als bei Artgenossen, die Getreide erhielten.