Kokosöl
Übersicht
Kokosöl wird aus dem Fleisch der Kokosnuss gewonnen. Es besteht zu rund 92 Prozent aus gesättigten Fettsäuren, mehr als Butter enthält. Das klingt zunächst viel, vor allem, weil gesättigte Fettsäuren als ungesund gelten. Sie erhöhen den LDL-Cholesterinspiegel im Blut, woraus langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen entstehen.
Gesättigte Fettsäuren
Gesättigte Fettsäuren sind jedoch in ihrer Zusammensetzung und in ihren gesundheitlichen Auswirkungen sehr unterschiedlich. So können sie aufgrund ihrer Struktur in kurz-, mittel- und langkettige Fette unterteilt werden. Die meisten Studien, welche die Auswirkungen gesättigter mit ungesättigten Fettsäuren verglichen, untersuchten einzig langkettige (gesättigte) Fettsäuren und deren negative Auswirkungen auf den LDL-Cholesterinspiegel.
MCT
Kokosöl hingegen hat einen besonders hohen Anteil an mittelkettigen Fettsäuren - auch als MCT (Medium Chain Triglycerides) bekannt. Diese fördern die Fettverbrennung, verringern den Appetit und wirken sich positiv auf den Stoffwechsel aus. Gerade, weil Kokosöl einen so hohen MCT-Anteil hat - höher als jedes andere Lebensmittel - ist es als Nahrungsergänzungsmittel besonders beliebt. Zusammengefasst werden folgende gesundheitsfördernde Eigenschaften mit dem vermehrten Verzehr von MCT in Verbindung gebracht:
- Erhöhte Fettverbrennung
- Direkte Umwandlung der aufgenommenen Fette in Energie statt ihrer Speicherung im Körperfett
- Verbesserung der Gedächtnisleistung
- Vorbeugung von Herzkrankheiten
- Erhöhte Trainingsleistung
- Unterstützung der Ketose
- Unterstützung des Immunsystems (durch die enthaltene Laurinsäure)
Die Kokosöl-Kontroverse - ist Kokosöl schlecht für die Gesundheit?
Kokosöl wird aufgrund seines hohen MCT-Gehalts häufig als sehr nützliches Nahrungsergänzungsmittel angepriesen. Andere halten Kokosöl für ungesund und raten von seinem Verzehr ab. Diese Kontroverse wurde zusätzlich befeuert, als eine Harvard-Professorin 2018 Kokosöl als “pures Gift” bezeichnete.
Die Aussage, Kokosöl sei “Gift”, wird von seinem hohen Gehalt an gesättigten Fettsäuren abgeleitet. Eine an gesättigten Fetten reiche Ernährung kann das Gesamtcholesterin erhöhen und beeinflusst das Verhältnis von HDL-Cholesterin und LDL-Cholesterin negativ. So kann der LDL-Cholesteringehalt ansteigen, was gefährliche Ablagerungen in den Arterien im Herzen und an anderen Körperstellen hervorruft. Aus diesem Grund empfehlen die meisten Ernährungsexperten, das gesättigte Fett auf weniger als 10 Prozent der Tageskalorien zu beschränken. Eine Meta-Analyse von 21 Studien ergab, dass ausreichend Beweise dafür fehlen, dass gesättigtes Fett das Risiko für Herzerkrankungen erhöht. Jedoch stehe fest, dass ein Ersetzen des gesättigten Fettes durch mehrfach ungesättigtes Fett das Risiko für Herzerkrankungen tatsächlich verringern kann.
FAZIT
Ist Kokosöl nun schädlich oder nicht? Wie so häufig lautet die Antwort: es kommt auf die Menge an. Kokosöl birgt eine ganze Reihe gesundheitsfördernder Eigenschaften, die beim Abnehmen, beim Sport und bei der ketogenen Ernährung sehr nützlich sein können. Trotzdem ist Kokosöl prinzipiell (nahezu) pures gesättigtes Fett und sollte daher nicht übermässig konsumiert werden. Wer seine Ernährung gezielt mit mittelkettigen Fettsäuren ergänzen möchte, sollte eher auf reines MCT-Öl als Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen statt auf Kokosöl.
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