Wie viel Zucker braucht das Gehirn wirklich?
Übersicht
Das menschliche Gehirn benötigt Zucker, um richtig funktionieren zu können. Aus diesem Grund nehmen Kinder Traubenzucker mit in die Schule, um dem Gehirn bei Konzentrationsschwierigkeiten auf die Sprünge zu helfen und ihm neue Energie zu verleihen. Aber wie viel Zucker benötigt unser Gehirn wirklich, um fit durch den Tag zu kommen?
Gehirn und Zucker
Um diese Frage zu beantworten, schaut man sich zunächst den Energiebedarf an: unser Gehirn verbraucht täglich zwischen 100 und 150 Gramm Glukose, um sich mit Energie zu versorgen. Dies gilt vor allem, wenn sich hauptsächlich von Kohlenhydraten ernährt wird, der Körper ist dann auf den Energiebezug aus Zuckern eingestellt. Um das Gehirn mit ausreichend Glukose zu versorgen, müssen jedoch nicht täglich mindestens 100 - 150 Gramm Glukose in Form von Kohlenhydraten aufgenommen werden. Der Körper lagert bei jeder Nahrungsaufnahme, besonders wenn sie reich an Kohlenhydraten ist, Glukose in der Leber und in den Muskeln ein. Diese Reserven mobilisiert er bei Bedarf. Enthält die Ernährung also nicht genügend Glukose, um das Gehirn zu versorgen, nutzt der Körper seine Glukosereserven der Leber. Bei Ernährungsformen, welche die tägliche Kohlenhydrataufnahme stark einschränken, beispielsweise Keto, sieht das jedoch anders aus.
Ketone und Gehirn
Bei der ketogenen Ernährung wird weitestgehend auf Kohlenhydrate verzichtet, um vom Kohlenhydratstoffwechsel in den Fettstoffwechsel überzugehen. Damit stehen auch weniger Zucker zur Verfügung, die das Gehirn mit Energie versorgen können. Infolgedessen beginnt der Körper damit, Fett zu verbrennen, um Energie aus dieser Quelle zu gewinnen. Dabei entstehen als Nebenprodukt auch sogenannte Ketonkörper mit einer glukoseähnlichen Struktur. Diese kann das Gehirn problemlos zu seiner Energieversorgung nutzen.
Ketogene Ernährung vs. Zucker
Nach einigen Tagen ketogener Ernährung gelangt der Körper tatsächlich in die Ketose. In diesem Stoffwechselzustand sind die Kohlenhydratspeicher nahezu komplett aufgebraucht und Ketonkörper dienen als alternative Energiequelle. Ab diesem Zeitpunkt wird auch das Gehirn nicht mehr hauptsächlich mit Zuckerformen wie Glukose versorgt, sondern mit Ketonkörpern. Diese können sogar bis zu 70 % der Gehirnenergie liefern - und das sogar effizienter als Glukose.
Quellen